Reifendruckkontrollsystem (RDKS)
Mehr Sicherheit durch smarte Technik:
Das sollten Sie über RDKS wissen
Ein Blick auf die Kontrollleuchte genügt, schon wissen Sie, dass mit dem Reifendruck etwas nicht stimmt. Möglich macht das ein unscheinbares, aber entscheidendes System: das Reifendruckkontrollsystem, kurz RDKS. Es schützt vor schleichendem Druckverlust durch frühzeitige Warnung und ist somit ein wichtiger Helfer für die Fahrsicherheit. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das System funktioniert, worauf Sie achten sollten und warum ein professioneller Reifenservice gerade mit RDKS besonders wichtig ist.
Was ist ein Reifendruckkontrollsystem?
Ein Reifendruckkontrollsystem überwacht automatisch und kontinuierlich den Luftdruck in Ihren Reifen mit Drucksensor und warnt Sie frühzeitig, sobald es zu einem Druckverlust kommt. Das erhöht vor allem Ihre Sicherheit. Denn: Schon ein leicht zu niedriger Reifendruck kann spürbare Folgen haben. Der Bremsweg verlängert sich, das Auto reagiert träger in Kurven und der Reifen verliert an Grip. Der Verschleiß erhöht sich zudem. Besonders bei Nässe oder höheren Geschwindigkeiten steigt das Risiko, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren.
Wie funktioniert ein Reifendruckkontrollsystem?
Ein Reifendruckkontrollsystem erkennt Druckverluste in den Reifen. Grundsätzlich gibt es zwei technische Ansätze: direkte und indirekte Systeme. Welches System installiert wurde, lässt sich nicht mit bloßem Auge erkennen, sondern nur mit einem entsprechenden RDKS Diagnosegerät. Beide verfolgen das gleiche Ziel, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Funktionsweise und Genauigkeit.
Direktes RDKS
Das RDKS direkt arbeitet mit Sensoren in jedem einzelnen Rad. Der Sensor sitzt an der Stelle des Ventils und zwar an der Innenseite der Felge. Er erfasst den Luftdruck und die Temperatur in Echtzeit und sendet die Daten per Funk an ein Steuergerät im Fahrzeug. Wird ein kritischer Wert erreicht, erscheint sofort eine Warnung im Cockpit.
Vorteil: Das System ist besonders präzise, erkennt Druckverluste auch im Stand und kann den betroffenen Reifen gezielt benennen, inklusive Ersatzrad, wenn vorhanden. Es zeigt einen Druckverlust ab etwa 0,2 bis 0,3 bar an. Das entspricht ca. 10-15% vom Richtwert.
Nachteil: Beim Reifenwechsel entsteht mehr Aufwand: Sensoren müssen geprüft, gewartet, gegebenenfalls ersetzt oder neu angelernt werden.
Indirektes RDKS
Ist das RDKS indirekt wird der Luftdruck nicht direkt gemessen. Stattdessen nutzt das System die Sensoren des ABS oder ESP, um die Drehzahl der Räder zu überwachen.
Vorteil: Es werden keine zusätzlichen Sensoren in den Reifen benötigt, was den Reifenwechsel unkomplizierter macht. Nach der Montage muss das System lediglich neu kalibriert werden – dazu gehört auch, das Reifendruckkontrollsystem zurückzusetzen, was durch einen einfachen Reset-Vorgang schnell erledigt ist.
Nachteil: Das System liefert keine exakten Druckwerte und erkennt Druckverluste nur während der Fahrt. Zudem zeigt es Abweichung erst ab einem Schwellwert von 20-30% an, also deutlich später als das direkte System. Auch die Temperatur der Reifen wird nicht erfasst, was die Aussagefähigkeit der Warnung einschränkt.
Gesetzliche Regelungen zum Reifendruckkontrollsystem
Seit dem 1. November 2012 gilt in der EU: Alle neu typgenehmigten Fahrzeuge der Klasse M1 – also Pkw, Wohnmobile bis 2,5 t und Geländewagen – müssen mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet sein. Zwei Jahre später, ab dem 1. November 2014, wurde die Regelung erweitert: Seitdem müssen bis auf wenige Ausnahmen alle in der EU neu zugelassenen Fahrzeuge dieser Klasse ein Reifendruckkontrollsystem besitzen.
Was bedeutet das für Fahrzeughalter?
Wenn Ihr Fahrzeug ab dem 1. November 2014 neu zugelassen wurde, ist ein funktionierendes Reifendruckkontrollsystem Pflicht. Bei der Hauptuntersuchung (HU) gilt ein defektes System als erheblicher Mangel, die Prüfplakette wird in diesem Fall nicht zugeteilt. Auch ältere Fahrzeuge können bereits mit einem RDKS ausgestattet sein, einige Hersteller haben das System schon vor der gesetzlichen Frist serienmäßig verbaut, oder man konnte es als Ausstattungsoption zusätzlich auswählen.
Wichtig: Beim Reifenkauf oder -wechsel sollte die Wartung das direkten RDKS mit einbezogen werden. Nur so bleibt die Funktion gewährleistet und die gesetzliche Vorgabe erfüllt. Beim indirekten System ist stets ein Reset notwendig, nachdem die Solldruckwerte korrekt eingestellt sind.
Reifendruckkontrollsystem:
Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick
- Permanente Reifendrucküberwachung während der Fahrt
- Frühzeitige Warnung bei schleichendem Luftverlust
- Längere Lebensdauer der Reifen bei korrektem Fülldruck
- Optimale Aufstandsfläche für eine sichere Übertragung der Bremskräfte
- Garant für hohe Fahrsicherheit
Wartung & typische Probleme beim Reifendruckkontrollsystem
Bei Fahrzeugen mit direktem RDKS ist der Reifenwechsel mit etwas mehr Aufwand verbunden und das hat gute Gründe. Denn die im Rad verbauten Sensoren sind Präzisionstechnik. Damit sie dauerhaft zuverlässig funktionieren, sind regelmäßige Wartung und Kontrolle notwendig.
Was bei jedem Reifenwechsel geprüft werden sollte
Sobald ihr Fahrzeug mit einem direkt messenden System ausgestattet ist, sollte bei jedem Radwechsel der Reifendrucksensor überprüft werden. Dazu zählt nicht nur die Sichtkontrolle, sondern auch die Erneuerung kleiner Verschleißteile wie Ventileinsatz, Mutter, Dichtung und Ventilkappe. Der Austausch beugt Schäden am Sensor vor und garantiert somit dessen Funktionalität. Zusätzlich wird, sofern nötig, der Sensor selbst ersetzt, wenn die integrierte Knopfzelle leer ist. Die durchschnittliche Lebensdauer liegt bei regelmäßigem Fahrbetrieb bei etwa 7 Jahren.
Lassen Sie Ihre Sensoren bei jedem Reifenwechsel gleich mitprüfen – direkt mit einer Reifendruckkontrolle in der Pneuhage-Filiale in Ihrer Nähe. So ist Ihr Reifendruckkontrollsystem jederzeit einsatzbereit.
Leuchtet die Kontrollleuchte Reifendruck? Dann steckt das dahinter
Leuchtet oder blinkt die Reifendruck-Kontrollleuchte im Cockpit, kann das verschiedene Ursachen haben:
- Ein tatsächlicher Druckverlust im Reifen
- Eine leere Batterie im Sensor
- Korrosion an den RDKS-Ventilen
- Ein technischer Defekt oder Bruch des Sensors
- Das System wurde nach dem Reifenwechsel nicht zurückgesetzt oder falsch kalibriert
Damit die Warnfunktion im Ernstfall zuverlässig arbeitet, sollte das System immer fachgerecht überprüft werden – am besten direkt in der Pneuhage-Filiale in Ihren Nähe.
Reifenwechsel mit RDKS bei Pneuhage
Fahrzeuge mit Reifendruckkontrollsystem stellen besondere Anforderungen beim Reifenwechsel, insbesondere bei der Prüfung, Wartung und Programmierung der Sensoren dar. Unsere Reifenprofis sind darauf spezialisiert und sorgen dafür, dass Ihr System auch nach dem Reifenwechsel einwandfrei funktioniert, ohne Fehlermeldungen oder Einschränkungen.
Gerne beraten wir Sie auch zu passenden Reifen, Felgen oder Kompletträdern – individuell auf Ihr Fahrzeug und Ihre Anforderungen abgestimmt.
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RDKS FAQs: Häufige Fragen rund um das Thema Reifendruckkontrollsystem
Ist das Reifendruckkontrollsystem relevant für die Hauptuntersuchung (HU)?
Ja. Wenn bei einem Fahrzeug mit RDKS das System nicht funktioniert oder deaktiviert ist, gilt das als erheblicher Mangel. In diesem Fall wird die HU-Plakette nicht zugeteilt. Das gilt für alle Fahrzeuge, die ab dem 01. November 2014 neu zugelassen wurden.
Welches Reifendruckkontrollsystem habe ich?
Wenn Sie in Ihrem Bordcomputer den Reifendruck für jedes einzelne Rad angezeigt bekommen, dann hat ihr Fahrzeug ein direkt messendes System. Erscheint in Ihrem Cockpit lediglich eine Warnanzeige, hat ihr Fahrzeug ein indirektes System.
Kann man Räder mit Reifendruckkontrollsystem selber wechseln?
Technisch ja – bei indirektem Reifendruckkontrollsystem unproblematisch. Bei direktem System empfiehlt sich der Besuch in der Fachwerkstatt. Die Sensoren werden geprüft, bei Bedarf neu angelernt oder neu kalibriert, so bleibt ihre Funktion zuverlässig gewährleistet.
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Kann man ein RDKS nachrüsten?
Ja, es gibt Nachrüstsysteme mit externem Display oder Smartphone-Anbindung.
Kann man Reifendrucksensoren deaktivieren?
Eine Deaktivierung der Sensoren, bzw. des Reifendruckkontrollsystems, ist bei Fahrzeugen mit Neuzulassung ab dem 01. November 2014 auf legalem Weg nicht möglich. Eine Deaktivierung führt zum sofortigem Verlust der Betriebserlaubnis.
Was passiert, wenn ich ohne RDKS fahre?
Bei Fahrzeugen mit Reifendruckkontrollsystem-Pflicht drohen Beanstandungen bei der HU und im Ernstfall erhöhte Unfallgefahr durch unbemerkten Druckverlust.