Dieselsparen in der Landwirtschaft
Optimale Bereifung und alternative Treibstoffe
#wissenswertes #traktorreifen
Gerade in Zeiten steigender Energiekosten überlegen sich Landwirtinnen und Landwirte genau, wie oft und mit welchem Maschineneinsatz sie ihre Schläge tatsächlich beackern. Hier kommen die Experten der Pneuhage Unternehmensgruppe ins Spiel: Sie wissen genau, wo man in Punkto Reifen ansetzen muss, um den Dieselverbrauch nachhaltig zu reduzieren.
Durch richtige Bereifung Diesel sparen
„Mit der passenden Bereifung hat man ein Einsparpotenzial von bis zu zwanzig Prozent Diesel“, merkt Jens Friedrich an, Produktgruppenmanager Spezialreifen. Der an den Boden angepasste Luftdruck, eine große Aufstandsfläche sowie möglichst geringe Einsinktiefe der Reifen: Das sind drei Möglichkeiten, um Kraftstoff in erheblichem Maße zu sparen und zugleich den Boden zu schonen. Denn je geringer der Schlupf, desto höher die Zugkraftübertragung und umso effizienter die Maschine. Eine optimale Bereifung zeichnet sich zudem dadurch aus, dass sie möglichst lange hält und auf diese Weise wertvolle Ressourcen schont. Dass es nicht einfach ist, aus der enormen Vielfalt an Profilen, Größen und Reifenmarken die perfekte Auswahl zu treffen, erleben die Produktspezialisten von Pneuhage jeden Tag: „Wir haben extra eine Hotline für Fachhändler und Landwirte, die bei einem anstehenden Reifenwechsel unsicher sind. Man muss sich gut mit dem verfügbaren Angebot auskennen, aber auch beurteilen können, ob eventuell sogar ein Umbau der Räder oder eine andere Reifengröße Vorteile bringt.“ Zudem ist die Pneuhage Unternehmensgruppe mit Kunden wie Herstellern gleichermaßen im Gespräch: Aus dem Feld werden Wünsche und Anforderungen aufgenommen und an die Produzenten weitergegeben – und hier beherzigt man diese Anregungen bei der weiteren Produktentwicklung. „Das ist uns sehr wichtig und den Herstellern auch. Sie reagieren auf die Rückmeldungen unserer Kunden und lassen solcherlei Informationen in ihre Entwicklung einfließen“, so Jens Friedrich und ergänzt: „Denn schließlich sorgt der optimale Reifen mit dem richtigen Luftdruck nicht nur für eine gute Bodenhaftung, sondern auch für eine deutliche Diesel-Ersparnis.“
Stellen E-Antriebe oder andere Treibstoffe eine Alternative dar?
Landwirtinnen und Landwirte können einiges tun, um auf neue Treibstoffe zu setzen und damit die Kosten, zugleich aber auch den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren. E-Antriebe könnten eine weitere Lösung darstellen. Ein Beispiel: Der US-amerikanische Hersteller John Deere nutzt den E-Antrieb für einzelne Landmaschinen. „Dabei wird ein bis zu 3.000 Meter langes Kabel neben dem Fahrzeug hergezogen“, erläutert Jens Friedrich das Schwarm-Konzept, welches die Maschine vom Feldrand aus mit Energie versorgt. Ein hydraulischer Arm hilft dabei, das Stromkabel neben dem Traktor aus- und bei der Rückfahrt wieder einzurollen – ein aufwändiger Prozess. Dieses System sei gerade für große Flächen mit gutem Zuschnitt eine Option, erläutert Hersteller John Deere, merkt aber auch an, dass sich aufgrund ihrer geringen Energiedichte die Batterie als Antriebsquelle bei größeren Traktoren erst mal nicht durchsetzen werde. Das Verwenden von Strom, der mittels Bio-Methan in der eigenen Biogasanlage erzeugt wurde, stellt eine weitere Alternative für E-Traktoren dar. „Wer eine eigene Biogasanlage besitzt, kann die Schwankungen im Netz nutzen, um seinen Traktor in der Nacht zu laden“, hebt Jens Friedrich hervor. Ein Beispiel dafür ist der „T6.180 Methane Power“ von New Holland, der komplett mit Methan betankt werden kann, das zuvor aus Gülle oder Reststoffen erzeugt worden ist. Einziges Manko: Das Gas muss vor der Betankung des Traktors getrocknet und entschwefelt werden. Landwirtschaftliche Betriebe können so in Zukunft ihren benötigten Kraftstoff selbst herstellen und gleichzeitig Betriebskosten einsparen – und letztlich eine ausgeglichene Klimabilanz vorweisen. Wer auf Bio-Öl oder synthetisch erzeugte E-Fuels setze, müsse seinen Schlepper nicht einmal umrüsten, so Jens Friedrich. E-Fuels werden aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt; mittels Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Ab diesem Jahr will die E-Fuels-Initiative an einigen Tankstellen Diesel-Kraftstoff mit E-Fuel-Beimischung anbieten. Ein erster Schritt, um mittelfristig vom Diesel unabhängiger zu werden.
Zukunft des Antriebs: die Brennstoffzelle
Persönlich sieht Jens Friedrich in der Brennstoffzelle die Zukunft des Antriebs. Geforscht werde daran schon seit Jahrzehnten, mit dem Durchbruch und der Praxistauglichkeit rechnet der Produktgruppenmanager in den nächsten 10 bis 15 Jahren. „Im Fall von Landmaschinen wird es schneller gehen“, ist er sich sicher. Denn die Landwirtschaft sei bei der Nutzung neuer Technologien schon immer Vorreiter gewesen – und wird es wohl auch in Zukunft bleiben.